Tennis in Hamburg
Impressum    
Startseite - Tennis-Tipps
   
Startseite
Tennis-Liga
Tennistraining
Tennis-Tipps

Tennis-Tipps - Tennis in Hamburg

Der Splitstep - Ein kleiner Sprung für dich, ein großer für dein Tennis

Wenn du die Beine von Tennisprofis beim Spielen genau beobachtest, wird dir auffallen, dass sie während eines Ballwechsels jedes Mal einen kleinen Sprung ausführen, kurz bevor sie sich zum Ball hinbewegen. Dieser unscheinbare kleine Sprung ist ein wichtiges Merkmal einer guten Beinarbeit beim Tennis und wird als Splitstep bezeichnet. Es ist der Sprung in die Bereitschaftsstellung.

Solltest du dir den Splitstep noch nicht zur festen Gewohnheit gemacht haben, bietet sich dir hier eine Möglichkeit, dein Tennis schlagartig um 10 bis 20 Prozent zu verbessern.
 

Video zu Technik und Timing des Splitstep (engl.)
 

Die zentrale Bedeutung der Beinarbeit im Tennis

Die Beinarbeit spielt im Tennis eine überragende Rolle, die im Freizeit-Tennis allerdings meist total unterschätzt wird. Dabei verstehen wir unter Beinarbeit keineswegs nur schnelles Laufen. Es ist damit die Gesamtheit aller Beinbewegungen gemeint, die den Körper so schnell wie möglich in einen optimalen Abstand und Winkel zum Ball bewegen, damit wir einen Schlag technisch optimal ausführen können. Darin enthalten ist die Vorbereitung auf den jeweils nächsten Schlag.

Jede kleine Verbesserung deiner Beinarbeit wirkt sich spürbar positiv auf dein Tennis aus. Das Regelmäßige Einsetzen des Splitsteps stellt eine große Verbesserung deiner Beinarbeit dar, und schon bald werden deine Gegner dich um die Telefonnummer deines Trainers bitten, nachdem sie dir zum Sieg gratuliert haben - und das ist nur leicht übertrieben.

Wichtig vor jedem Schlag im Tennis - die Bereitschaftsstellung

Da du nicht weißt, wohin dein Gegner den Ball spielen wird, musst du vor jedem seiner Schläge auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Hierzu solltest du dich vor jedem gegnerischen Schlag in die Bereitschaftsstellung bewegen. In der Bereitschaftsstellung stehen deine Füße parallel, etwas weiter als schulterbreit auseinander und das Gewicht befindet sich auf den Vorderfüßen. Die Knie sind leicht gebeugt und der Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt. Dein Schläger zeigt leicht schräg Richtung Rückhandseite und wird mit der Nicht-Schlaghand unterstützt. Aus dieser Haltung kannst du gut in alle Richtungen starten.

Der Splitstep - der richtige Weg in die Bereitschaftsstellung

Vor jedem gegnerischen Schlag in der Bereitschaftsstellung zu stehen ist also wichtig, aber ebenso wichtig ist die Art und Weise, wie du dich in die Bereitschaftsstellung begibst. Natürlich könntest du einfach zur jeweils optimalen Stelle auf deiner Seite des Tennisplatzes laufen, bremsen und die Füße nacheinander in die oben beschriebene Stellung bringen.

Es gibt aber einen viel besseren Weg, um in dies zu erreichen - und das ist natürlich der Splitstep. Beim Splitstep machst du einen kleinen Sprung, bei dem du wenige Zentimeter vom Boden abhebst, bringst dich dann in der Luft in die richtige Haltung und befindest dich beim Aufkommen in der Bereitschaftsstellung. Das heißt, du kommst gleichzeitig mit beiden Füßen auf, und zwar jeweils auf dem Vorderfuß.

Was macht den Splitstep so bedeutsam?

"Was soll denn an diesem kleinen Hopser so toll sein?!", fragst du dich jetzt vielleicht. Um die Wichtigkeit des Splitsteps zu verstehen, stelle dir einmal ein Paar 10 cm hohe Sprungfedern vor, die unter deine Tennisschuhe geschnallt sind und auf denen du stehst.

Was passiert nun, wenn du, z. B., in der Mitte der Grundlinie entspannt in der Bereitschaftsstellung stehst und siehst, dass dein Gegner einen Stop-Ball nach - von dir aus gesehen - links spielt? Sofort, nachdem du dies merkst, drückst du deinen rechten Fuß nach unten, um dich nach links vorne abzustoßen, richtig? Aber, wirst du dich auch sofort nach links vorne bewegen? Nein! Wegen der Massenträgheit deines Körpers wird zunächst einmal die - am Anfang durch dein Körpergewicht leicht gespannte - Feder unter deinem rechten Schuh noch stärker gespannt und dein Fuß bewegt sich etwas nach unten. Erst wenn die Feder so stark gespannt ist, dass ihr Widerstand größer ist als die Massenträgheit, fängt dein Körper an, sich in Bewegung zu setzen. Zwischen dem Erkennen, wohin der Ball fliegt und deiner Bewegung hin zum Ball verstreicht also wertvolle Zeit.

Jetzt stelle dir vor, du würdest, kurz bevor du wahrnimmst, wohin der Ball des Gegners geht, mit dem Splitstep in die Bereitschaftsstellung springen. Nun sind die Federn unter deinen Schuhen bereits vorgespannt! Wenn du nun deinen rechten Fuß schnell nach unten drückst, bewegst du dich sofort explosiv in die gewünschte Richtung. Der Splitstep hat hier also ganz klar einen großen Effekt.

Entscheidend ist das richtige Timing. Die Federn unter deinen Schuhen müssen exakt in dem Moment optimal vorgespannt sein, in dem du erkennst, wohin der Ball geht.

Etwas sehr ähnliches wie in diesem Feder-Beispiel, spielt sich auch in der Muskulatur ab. Wenn du nur in die Bereitschaftsstellung "gehst", sind die Muskeln und Sehnen, die für das Abstoßen zuständig sind, im entscheidenden Moment relativ "labberig". Wenn wir uns dann mit einem Bein abstoßen, muss erst weitere Spannung aufgebaut werden, bis wir uns in Bewegung setzen. Wenn wir jedoch mit dem Splitstep in die Bereitschaftsstellung springen, werden die entscheidenden Muskeln und Sehnen, durch den Abbremsvorgang nach dem Sprung, zunächst etwas gedehnt und dadurch gespannt. Ein Abstoßen kurz nach dem Aufkommen ermöglicht jetzt eine sofortige explosive Bewegung zum Ball.

Was steckt hinter dem Splitstep? - Der Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus

Diese Kombination aus kurzer Dehnung der Muskulatur in die "falsche" Richtung (Abbremsen durch leichtes Beugen der Beine nach dem Sprung) und der direkt daran anschließenden Verkürzung der Muskulatur in die "richtige" Richtung (Strecken der Beine zum Abstoßen) wird als Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus bezeichnet. Der Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus spielt in vielen Sportarten an den verschiedensten Stellen eine wichtige Rolle, immer dann, wenn etwas schnell beschleunigt werden soll. Nicht nur die Tatsache, dass die Muskulatur vor der Beschleunigung vorgespannt ist, ist dabei von Bedeutung, sondern zusätzlich besondere biomechanische Eigenschaften der Muskulatur.

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an - das Timing beim Splitstep

Wie beim obigen Feder-Beispiel bereits angedeutet, spielt das richtige Timing beim Splitstep eine entscheidende Rolle. Machst du den Splitstep zu früh, dann ist die Vorspannung in der Muskulatur bereits "verpufft", ehe du weißt wohin der Ball geht. Machst du den Splitstep zu spät, befindest du dich im entscheidenden Moment noch in der Luft und kannst nicht sofort reagieren. Du musst exakt in dem Moment gleichzeitig mit beiden Füßen wieder auf dem Boden landen, in dem du erkennen kannst, wohin der Ball deines Gegners fliegen wird. Dieser Moment ist i. d. R. kurz nachdem dein Gegner den Ball geschlagen hat. Das bedeutet, dass du losspringen musst, kurz bevor dein Gegner den Ball trifft. Beim Zusammentreffen des Balles mit dem Tennisschläger deines Gegners befindest du dich dann ungefähr am höchsten Punkt deines Sprunges oder bist bereits wieder auf dem Weg nach unten.

Manche Trainer lehren, dass man nach dem Sprung mit dem Fuß aufkommen soll, mit dem man sich zum Loslaufen abstoßen wird. Ich halte das nicht für optimal, denn das setzt ja voraus, dass man sich in dem Moment, indem man weiß, wohin der gegnerische Ball fliegt, noch in der Luft befindet. Man kann sich daher erst einige Hundertstelsekunden später abstoßen, als wenn man kurz vorher mit beiden Beinen gleichzeitig aufgekommen wäre.

Der Splitstep - ein Mittel nur für brenzlige Situationen?

In welchen Situationen und wie oft solltest den Splitstep einsetzen? Ganz einfach: immer! - das heißt, vor jedem einzelnen Schlag deines Gegners, vom Einschlagen bis zum Matchball; während eines Matches mit zwei Gewinnsätzen also einige Hundert mal. Klingt anstrengend, nicht wahr? Das ist es auch, aber die Mühe lohnt sich allemal, denn mit Splitstep spielst du deutlich besser Tennis als ohne. Außerdem hast du im Tennis regelmäßig Pausen, in denen du dich regenerieren kannst. Darüber hinaus ist Ausdauer eine Eigenschaft, die sich relativ schnell verbessert.

Es gibt kaum eine andere Möglichkeit sein Tennis so schnell und stark zu verbessern wie durch den konsequenten Einsatz des Splitsteps. Du solltest dir daher den Splitstep zur festen Gewohnheit machen.

Wie trainierst du den Splitstep?

Bevor du dich auf den Tennisplatz begibst, um den Splitstep zu trainieren, solltest du dir erst einmal einige Videos über den Splitstep ansehen. Dies kannst du sehr einfach auf YouTube tun. Ein gutes Video findest du am Anfang dieser Seite, weitere gibt es hier:

Videos zum Splitstep im Tennis auf YouTube

Die Sprache ist meist englisch, aber, selbst wenn du nur "Railwaystation" verstehen solltest, wirst du anhand der Bilder schon erkennen, wie und wann der Splitstep ausgeführt wird.

Das Training des Splitsteps auf den Tennisplatz ist eigentlich sehr einfach. Die einzige Schwierigkeit ist, sich anzugewöhnen, zum richtigen Zeitpunkt hochzuspringen, also, kurz bevor der Gegner den Ball mit dem Schläger trifft, so dass du kurz danach wieder aufkommst. Beginne am besten mit relativ langsamen Ballwechseln ohne Punkte, erst von der T-Linie, danach von Grundlinie. Konzentriere dich voll auf den richtigen Zeitpunkt des Absprungs und auf das Aufkommen in der Bereitschaftsstellung. Danach erhöhe das Tempo der Ballwechsel und gehe dann zu Volleys und anderen Schlägen über. Besonders wichtig ist der Splitstep vor dem Return, um sich blitzschnell in die richtige Schlagposition bringen zu können.

Wenn du dich von der Wichtigkeit des Splitsteps überzeugt hast und entsprechend motiviert bist, wirst du vermutlich nur wenige Tage brauchen, um ihn zum festen Bestandteil deines Tennisspiels zu machen.

Bis zum Sprung aufs Siegerpodest ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.

© Faris Al-Amily

 


Bitte schreib uns kurz Deine Meinung zu diesem Artikel.

Wir würden uns freuen, wenn Du uns kurz Deine Meinung zu diesem Artikel schreiben würdest. Hat er Dir gefallen? Hast Du Verbesserungsvorschläge?

 

 

Tennis in Hamburg - Spiel, Spaß, Spannung!

Tennis in Hamburg - Seitenanfang

 

10 Excel-Tipps, durch die Sie sofort schneller arbeiten werden